Sie sagte, dass ich den Aufsatz «Der Abend» schreiben muss.
Dann habe ich wieder gesagt: »Entschuldigen Sie, Fr?ulein Lehrerin. Darf ich es nicht vorlesen? Dann k?nnten Sie mir sagen, ob es recht ist«.
Sie war stolz, dass sie einem Lateinsch?ler etwas sagen muss. Sie hat gesagt: »Ja, du darfst es vorlesen«.
Da habe ich recht laut gelesen: »Die Sonne geht zur Ruhe. Der Abendstern ist auf dem Himmel. Vor dem Wirtshause ist es still. Auf einmal macht man die T?r auf. Der Kellner wirft einen Bauersmann hinaus. Er ist betrunken. Es ist der Vater von Furtner Marie«.
Da haben alle Kinder gelacht. Furtner hat zu heulen angefangen. Sie hat geschrieben: »Thoma war ungezogen«. Das hat sie dreimal unterstrichen.
Und dann habe ich Furtner Marie bei ihrem Zopf gepackt. Zuletzt habe ich ihr eine Ohrfeige gegeben.
Jetzt ist der Lehrer gekommen. Er war zornig. Er sagte, dass er mich zwei Stunden nach der Schule einsperrt. Das hat er auch gemacht.
Es war schon elf Uhr. Ich hatte furchtbar Hunger. Es war wirklich eine Schande f?r mich, dass man mich in der Volksschule eingesperrt hat.
Ich wollte die Schule verlassen. Ich machte das Fenster auf. Ich dachte: »Wenn man auf die Erde springt, tut es vielleicht nicht weh. Es war nicht so hoch«. Ich probierte es. Ich bin langsam hinausgestiegen. Ich habe die F??e vorsichtig auf die Latten gestellt. Sie haben mich gut getragen. Dann dachte ich, dass ich die Pfirsiche mitnehmen kann. Ich habe alle Taschen und den Hut auch voll gesteckt.
Dann war ich zu Hause. Ich legte die Pfirsiche in meinen Kasten. Am Nachmittag ist ein Brief vom Herrn Lehrer gekommen. Ich darf in die Schule nicht mehr gehen. Da war ich froh.
Der Kindlein
Unser Religionslehrer hei?t Falkenberg. Er ist klein und dick. Er hat eine goldene Brille.
Wenn er etwas Heiliges redet, macht er seinen Mund spitzig. Er ist sanft und sagt zu uns: »ihr Kindlein«. Deswegen haben wir ihn den Kindlein gehei?en.
Er ist aber gar nicht so sanft. Wenn man ihn ?rgert, sperrt er einen viel l?nger wie unser Klassenprofessor ein. Er schimpft und sagt: »Mistiger Lausbub«. Er hat zu mir einmal gesagt: »Ich haue das gr??te Loch in die Wand mit deinem Kopf«.
Meinen Vater hat er gut gekannt. Er ging mit ihm einmal im Gebirge auf die Jagd. Ich glaube, er kann mich deswegen gut leiden.
Mich hat Merkel verpetzt, dass ich ihm einen Sto? gegeben habe. Dann gab der Kindlein mir zwei Stunden Arrest. Aber wie alle fort waren, kam er in das Zimmer und sagte zu mir: »Gehe nach Hause, du Lauskerl! Sonst wird die Suppe kalt«. Er hei?t Gruber.
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