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Немецкий с улыбкой. Учись смеяться не плача / Lerne lachen ohne zu weinen

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2014
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III. Welches Wort fehlt?

1. ___________ sie hat noch niemand niemals gelacht. Sie ist so ________ (скучная).

2. Jetzt komme ich an die Reihe. Du bist die ____________.

3. So singt _________ Singer! Er ist total einzigartig.

4. Ich muss ______ jemandem wenden. Ich wei? nicht mehr, wo wir uns befinden.

5. Sei nicht _______! Sag deinen Freunden ”Auf Wiedersehen”.

Schl?ssel zur ?bungen:

I.

1. Der ber?hmteste Mensch der Welt ist kein Erfinder, kein Politiker und kein Philosoph. Er ist Schauspieler.

2. Alles, was mein Freund macht, sieht wie voller Unsinn und Gewirr aus. Es dauert nicht lange und er wird ducken.

3. Neuerdings macht die kleine Tina alles der Erwachsenen nach.

4. Lachen hilft die ungeheuerste Angst zu besiegen.

5. Dieser neue Bursche lernt blitzschnell alle Handwerke.

II.

1. singend

2. schweigend

3. pfeifend

4. winkend

5. lachende

III.

1. ?ber; fade

2. N?chste

3. kein

4. an

5. roh

Der liebe Gott in Frankreich

Wie verschieden ist es doch so im menschlichen Leben —!

Bringt in Deutschland jemand die Gedankenvorstellungen der Kirche mit dem Humor in n?hern Zusammenhang[9 - in Zusammenhang bringen — связать между собой, найти связь], dann finden sich nicht nur etliche Domdechanten, sondern noch mehr Richter, die aus einem politischen Diktaturparagraphen – dem §166 – herausinterpretieren, was man nur w?nscht. In Frankreich gibt es doch immerhin dieselbe katholische Kirche (?ber den Erdkreis hinweg), aber da sieht es nun so aus:

In den „Deux Anes[10 - „Deux Anes” – „Два осла” (юмористический журнал) (фр.)]“ steigt eine der kleinen Revuen, ?ber die wir uns schon manchmal unterhalten haben. Siebentes Bild: „Restaurant zum bekr?nzten B?rzel.“ Und weil ja in den feinen Hotels die Speisen feierlich dargebracht werden, dort also nicht gegessen, sondern das Essen zelebriert wird, so sehen wir nunmehr ein ganzes Diner auf eine recht absonderliche Weise serviert.

Vor dem Altar der Office steht der Ma?tre d’Hotel, er macht viele kleine Verbeugungen und ruft mit modulierender Stimme die Speisen aus. „Le Potage de la Vierge Printani?re[11 - Le Potage de la Vierge Printani?re … printani?re – Суп из весенней Девы… весенней… (фр.)]“ – und Frauenstimmen aus der K?che respondieren: „… printani?re —!“ die G?ste nehmen keine Abendmahlzeit ein, sondern ein Abendmahl, der zweite Kellner schwenkt den Salatkorb wie eine R?ucherpfanne, die Musik spielt Gounod-Bach, und es ist – wie die Prospekte der Beerdigungsinstitute sagen – eine Mahlzeit erster Klasse. Der Ober nennt die G?ste „Nos fid?les[12 - Nos fid?les – наши верные/верующие/завсегдатаи (фр.)]“, was gleichzeitig treu und gl?ubig hei?t, alles geht sehr schnell, und wenn es vorbei ist, dann singt der Chor der Kellner:

„Avе – avе – avez-vous bien dinе?[13 - Avе – avе – avez-vous bien dinе? – Хоро-хоро-хорошо ли вы поужинали? (фр.)]“

Alles lacht und klatscht. In den Zeitungen kein b?ses Wort. Im Publikum kein fader Jude, dem pl?tzlich das b?se Gewissen[14 - das b?se Gewissen – нечистая совесть] schl?gt und der pogrom?ngstlich „geschmakkkkklos“ murmelt, denn es geht nichts ?ber den Katholizismus gebildet aufgekl?rter Juden; kein frommer Abgeordneter, der nun aber neue Gesetze gegen Schmutz und Schund fordert… nichts.

Eine andre Rasse, gewiss. Damit ist noch nicht bewiesen, dass es in lateinischen L?ndern mit dem Humor anders sei als bei uns, gewiss.

Aber glaubt doch ja nicht, dass es, alle Leichtigkeit des franz?sischen Humors zugegeben, hier immer so gewesen ist. Die Kirche hat das Land einmal beherrscht. Und mit dem Patriotismus k?nnte man sich die gleiche Szene kaum ausdenken – da g?be es Krach. Mit der Kirche aber…

Die hat eben – trotz allem – in Frankreich zum mindesten nicht die Macht, das ?ffentliche Leben so zu knebeln, wie sie das lautlos in Deutschland tut, wo alles kuscht, wenn sie bimmelt, und wo kein Mensch auf unsre Empfindungen R?cksicht nimmt[15 - auf etw R?cksicht nehmen – учитывать, принимать во внимание], auf uns, deren Gef?hle verletzt werden, wenn ein Pfaffe von der Kanzel herunter zum Mord hetzt. „Avez-vous bien dinе?“ Wenn man die deutsche Zentrumsherrschaft mitansieht, kann man nur sagen: Mahlzeit!

Koffer auspacken

In der Fremde den Koffer auspacken, der etwas sp?ter gekommen ist, weil er sich unterwegs mit andern Koffern noch unterhalten musste: das ist recht eigent?mlich.

Du hast dich schon ein bisschen eingelebt, der T?rgriff wird leise Freund in deiner Hand, unten das Cafе f?ngt schon an, dein Cafе zu sein, schon sind kleine Gewohnheiten entstanden… da kommt der Koffer. Du schlie?t auf —

Eine Woge von Heimat f?hrt dir entgegen.

Zeitungspapier raschelt, und auf einmal ist alles wieder da, dem du entrinnen wolltest. Man kann nicht entrinnen. Ein Stiefel guckt hervor, Taschent?cher, sie bringen alles mit, fast peinlich vertraut sind sie dir, sch?mst du dich ihrer? Wie zu nahe Verwandte, denen du in einer fremden Gesellschaft begegnest; alle siezen dich, sie aber sagen dir: Du —! und drohen am Ende noch, sprichst du mit einer Frau, schelmisch mit dem Finger. Das mag man nicht.

Wer hat den Koffer gepackt? Sie? Eine warme Welle steigt dir zum Herzen empor. So viel Liebe, so viel Sorge, so viel M?he und Arbeit! Hast du ihr das gedankt? Wenn sie jetzt da w?re… Sie ist aber nicht da. Und wenn sie da sein wird, wirst du es ihr nicht danken.

Die Sachen im Koffer sprechen nicht die Sprache des Landes, nicht die Sprache der Stadt, in der du dich befindest. Ihre stumme Ordnung, ihre sachliche Sauberkeit im engen Raum sind noch von da dr?ben. Da liegen sie und sprechen schweigend. Mit etwas abwesenden Augen stehst du im Hotelzimmer und erinnerst dich nicht… nein, du bist gar nicht da – du bist da, wo sie herkommen, atmest die alte Luft und h?rst die alten, vertrauten Ger?usche… Zwei Leben lebst du in diesem Augenblick: eines k?rperlich, hier, das ist unwahrhaftig; ein andres seelisch, das ist ganz wahr.

Ein Mann, der sich lyrisch Hosen in den Schrank h?ngt! Sch?men solltest du dich was! Tut’s ein Junggeselle, dann geht es noch an[16 - es geht noch an – это еще ладно, это сойдет, это еще пусть]; mit sachlich ge?bten H?nden baut er auf und packt fort, gl?ttet hier und b?rstet da… Ein Verheirateter, das ist immer ein bi?chen l?cherlich; wie ein pl?tzlich selbst?ndiges Wickelkind ist er, ohne Muttern, etwas allein gelassen in der weiten Welt.

Der Bademantel erinnert nicht nur; in seinen Falten liegen St?cke jener andern Welt, aus der du kamst. Das ist schon so. Aber faltest du ihn auseinander, dann fallen die St?cke heraus, verfl?chtigen sich, auf einmal h?ngt er vertraut und doch fremd da, ein gleichg?ltiger Bademantel, den das Ganze nicht so sehr viel angeht… Und da ist etwas praktisch zusammengerollt, hier ist ein besonderer Trick des Packens zu sehn, hast du die Krawatten gestreichelt, alter Junge? Als ob du noch nie gereist w?rst!

Leicht irr stehst du im Zimmer, in der einen Hand einen Leisten, in der andern zwei Paar Socken, und stierst vor dich hin. Gut, dass dich keiner sieht. Um dich ist B?umerauschen, ein Klang, Schmettern dreier Kanarienv?gel und eine Intensit?t des fremden Lebens, die du dort niemals gef?hlt hast. Tropfen quillen aus einem Schwamm, den du nie, nie richtig ausgepresst hast. So saftig war er? Hast du das nicht gewusst? Zu selbstverst?ndlich war es, du warst undankbar – das wei?t du jetzt, wo es zu sp?t ist.

Eine Parf?mflasche ist zerbrochen, das gute Laken hat einen gr?nlichen Fleck, ein Geruch steigt auf, und jetzt erinnert sich die Nase. Die hat das beste Ged?chtnis von allen! Sie bewahrt Tage auf und ganze Lebenszeiten; Personen, Strandbilder, Lieder, Verse, an die du nie mehr gedacht hast, sind auf einmal da, sind ganz lebendig, guten Tag! Guten Tag, sagst du ?berrascht, ziehst den alten Geruch noch einmal ein, aber nach dem ersten Aufblitzen der Erinnerung kommt dann nicht mehr viel, denn was nicht gleich wieder da ist, kommt nie mehr. Schade um das Parf?m, ?brigens. Die Flasche hat unten ein h??lich gezacktes Loch, es sieht fast so aus, wie etwas, daraus das Leben entwichen ist… Also das ist dummer Aberglaube, es ist ganz einfach eine zerbrochene Flasche.

Unten, auf dem Boden des Koffers, liegen noch ein paar Kr?mel, Reisekr?mel, Meteorstaub fremder L?nder. Jetzt ist der Koffer leer.

Und da liegen deine Siebensachen auf den St?hlen und auf dem Bett, und nun r?umst du sie endg?ltig ein. Jetzt ist das Zimmer satt und voll, fast schon ein kleines Zuhause, und alle Erinnerungen sind zerweht, verteilt und dahin[17 - und dahin – и точка, и хватит об этом; dahin sein – пройти, пропасть]. Noch ein kleines – und du wirst dich auf deiner n?chsten Station zur?cksehnen: nach diesem Zimmer, nach diesem dummen Hotelzimmer.

?bungen zur Erz?hlung

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