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DOKTOR: So-so… Keine Aufmerksamkeit geschenkt. Keinerlei. (Platztaussichheraus.) Hauen Sie von hier ab, und zwar sofort! Und lassen Sie sich hier nie mehr blicken!

MANN: Doktor, ich verstehe Sie nicht. Warum…

DOKTOR: (Unterbricht ihn.) Weil Sie gerade eben mit der Nase auf Madame Gl?ckner gesto?en sind. Angenommen, Sie haben ihr keine Aufmerksamkeit geschenkt. Aber sie ging ja auch v?llig ruhig vorbei!

MANN: Aber ich habe keine Ahnung, wer sie ist. Ich habe sie nie vorher gesehen!

DOKTOR: Das hei?t, sie – ist nicht Ihre Frau?

MANN: Nat?rlich nicht! Au?erdem bin ich seit langem geschieden. Schon zwei Jahre.

DOKTOR: Wie „geschieden“? Sie lieben doch Ihre Frau bis zum Ged?chtnisverlust!

MANN: Ja-ja, nat?rlich… Danach habe ich wieder geheiratet.

DOKTOR: Sie haben wieder geheiratet? Sehr gut. Und Ihre Frau hei?t, wie sagen Sie…

MANN: Gl?ckner, Marina Gl?ckner.

DOKTOR: Wie sagten Sie? Marina?

MANN: Ja, Marina.

DOKTOR: Aber sie ist doch verheiratet! Mit Anton!

MANN: (Betroffen.) Mit welchem Anton?

DOKTOR: Mit ihrem Mann.

MANN: Das kann nicht sein! Sie ist nicht verheiratet! Ich will sagen, sie ist mit mir verheiratet.

DOKTOR: (Nachdenklich.) Nun denn, vielleicht erkl?rt das einiges… Also, was wollen Sie nun von mir?

MANN: Ich wei?, sie war hier. Vielleicht kommt sie nochmal her. Helfen Sie mir, sie zu treffen.

DOKTOR: Ich befasse mich nicht mit der Suche fremder Ehefrauen. Und ich bin mir nicht sicher, dass Marina Ihre Frau ist. Und ich bin mir nicht sicher, dass sie Marina hei?t. Und ich bin mir nicht sicher, dass sie hierher kommt. Und noch weniger sicher bin ich mir, dass sie ?berhaupt existiert.

MANN: Sie existiert!

DOKTOR: Dann gehen Sie nachhause und warten Sie dort auf sie. (Schiebt ihn zum Ausgang.)

MANN: (Wehrtsich.) Doktor, ich flehe Sie an…

DOKTOR: Ich kann mit nichts helfen. Auf Wiedersehen. Nicht hier – das ist der Ausgang nur f?r Patienten. Hierher, bitte.

Er begleitet den Mann zur anderen T?r hinaus und bleibt dann alleine neben dem Tisch mit dem Beruhigungsmittel. In seinem Gesicht ist v?lliges Unverst?ndnis zu lesen.

ZweiterAkt

DerDoktoristinseinemKabinett. Marina tritt ein, gekleidet in ein sehr schickes Kleid.

MARINA: (Fr?hlich.) Guten Tag, Doktor! Hier bin ich wieder!

DOKTOR: (?u?erst k?hl.) Wer sind Sie, eigentlich?

MARINA: (Verwundert, aber nicht ohne Charme.) Mein Gott, Was geht in Ihrem Kopf vor? Mich innerhalb einer halben Stunde zu vergessen? Ausreichend, mein Kleid zu wechseln, und Sie erkennen mich schon nicht mehr!

DOKTOR: Ich erkenne Sie hervorragend. Und genau deshalb w?rde ich gerne wisse, wer Sie sind. Weisen Sie ein Dokument vor.

MARINA: Weshalb?

DOKTOR: Deshalb, weil Sie nicht einmal Zeit dazu fanden, sich vorzustellen.

MARINA: Ich hei?e Marina, das wissen Sie doch.

DOKTOR: Woher wei? ich, dass Sie tats?chlich Marina hei?en? ?brigens, falls tats?chlich Marina, dann bedeutet das noch gar nichts. Einen Ausweis, bitte.

MARINA: Ich trage keine Dokumente bei mir.

DOKTOR: Und ich wiederhole noch einmal – Ausweis.

Marina ?ffnet ihre Handtasche und kramt darin, aber anstelle eines Ausweises bringt sie ein Taschentuch hervor, beginnt zu schluchzen und sich die Tr?nen abzuwischen..

DOKTOR: (Besorgt.) Was ist mit Ihnen?

(Marina antwortet nicht. Der Doktor gie?t ihr aus der Karaffe Wasser ein und reicht es ihr.)

MARINA: (Weist das Wasser zur?ck.) Lassen Sie mich!

DOKTOR: Was ist los? Sind Sie mit mir beleidigt?

MARINA: Was denken Sie denn?

DOKTOR: Weshalb?

MARINA: (UnterTr?nen.) Und Sie fragen noch, weshalb? Sie haben auf mich einen sehr guten Eindruck gemacht, mehr noch – Sie gefielen mir. Mir schien, dass auch Sie mir zugetan waren… ich kam zu Ihnen mit offenem Herzen, und was erlebe ich in Wirklichkeit? K?lte, Misstrauen, erniedrigende Fragen… (Schluchzt.)

DOKTOR: Beruhigen Sie sich…

MARINA: Lassen Sie mich gehen.

DOKTOR: Sie kennen nicht alle Umst?nde. Sache ist die, es kam ohne Sie… Unwichtig.

MARINA: Wer kam? Eine andere Frau? (DerDoktorschweigt.) Und nannte sich auch seine Frau?

DOKTOR: Ja.

MARINA: Na, und? Haben Sie denn das geglaubt? Kommen denn zu Ihnen wenige Verr?ckte?
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