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Фауст. Трагедия / Faust. Eine Tragödie

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1831
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Поля
Sie deckt sich stets mit neuen Masken zu,
Sie mag als Haus und Hof, als Weib und Kind erscheinen,
Als Feuer, Wasser, Dolch und Gift;
Du bebst vor allem was nicht trifft,
Und was du nie verlierst das mu?t du stets beweinen.
Den G?ttern gleich’ ich nicht! zu tief ist es gef?hlt;
Dem Wurme gleich’ ich, der den Staub durchw?hlt;
Den, wie er sich im Staube n?hrend lebt,
Des Wandrers Tritt vernichtet und begr?bt.
Ist es nicht Staub? was diese hohe Wand,
Aus hundert F?chern, mir verenget;
Der Tr?del, der mit tausendfachem Tand,
In dieser Mottenwelt mich dr?nget?
Hier soll ich finden was mir fehlt?
Soll ich vielleicht in tausend B?chern lesen,
Da? ?berall die Menschen sich gequ?lt,
Da? hie und da ein Gl?cklicher gewesen? —
Was grinsest du mir hohler Sch?del her?
Als da? dein Hirn, wie meines, einst verwirret,
Den leichten Tag gesucht und in der D?mmrung schwer,
Mit Lust nach Wahrheit, j?mmerlich geirret.
Ihr Instrumente freylich, spottet mein,
Mit Rad und K?mmen, Walz’ und B?gel.
Ich stand am Thor, ihr solltet Schl?ssel seyn;
Zwar euer Bart ist kraus, doch hebt ihr nicht die Riegel.
Geheimni?voll am lichten Tag
L??t sich Natur des Schleyers nicht berauben,
Und was sie deinem Geist nicht offenbaren mag,
Das zwingst du ihr nicht ab mit Hebeln und mit Schrauben.
Du alt Ger?the das ich nicht gebraucht,
Du stehst nur hier, weil dich mein Vater brauchte.
Du alte Rolle, du wirst angeraucht,
So lang an diesem Pult die tr?be Lampe schmauchte.
Weit besser h?tt’ ich doch mein weniges verpra?t,
Als mit dem wenigen belastet hier zu schwitzen!
Was du ererbt von deinen V?tern hast
Erwirb es, um es zu besitzen.
Was man nicht n?tzt ist eine schwere Last,
Nur was der Augenblick erschafft, das kann er n?tzen.
Doch warum heftet sich mein Blick auf jene Stelle?
Ist jenes Fl?schchen dort den Augen ein Magnet?
Warum wird mir auf einmal lieblich helle?
Als wenn im n?cht’gen Wald uns Mondenglanz umweht.
Ich gr??e dich, du einzige Phiole!
Die ich mit Andacht nun herunterhole,
In dir verehr’ ich Menschenwitz und Kunst.
Du Inbegriff der holden Schlummers?fte,
Du Auszug aller t?dlich feinen Kr?fte,
Erweise deinem Meister deine Gunst!
Ich sehe dich, es wird der Schmerz gelindert,
Ich fasse dich, das Streben wird gemindert,
Des Geistes Fluthstrom ebbet nach und nach.
Ins hohe Meer werd’ ich hinausgewiesen,
Die Spiegelfluth ergl?nzt zu meinen F??en,
Zu neuen Ufern lockt ein neuer Tag.
Ein Feuerwagen schwebt, auf leichten Schwingen,
An mich heran! Ich f?hle mich bereit
Auf neuer Bahn den Aether zu durchdringen,
Zu neuen Sph?ren reiner Th?tigkeit.
Die? hohe Leben, diese G?tterwonne!
Du, erst noch Wurm, und die verdienest du?
Ja, kehre nur der holden Erdensonne
Entschlossen deinen R?cken zu!
Vermesse dich die Pforten aufzurei?en,
Vor denen jeder gern vor?ber schleicht.
Hier ist es Zeit durch Thaten zu beweisen,
Da? Mannes-W?rde nicht der G?tterh?he weicht,
Vor jener dunkeln H?hle nicht zu beben,
In der sich Phantasie zu eigner Quaal verdammt,
Nach jenem Durchgang hinzustreben,
Um dessen engen Mund die ganze H?lle flammt;
Zu diesem Schritt sich heiter zu entschlie?en
Und, w?r’ es mit Gefahr, ins Nichts dahin zu flie?en.
Nun komm herab, krystallne reine Schaale!
Hervor aus deinem alten Futterale,
An die ich viele Jahre nicht gedacht.
Du gl?nztest bey der V?ter Freudenfeste,
Erheitertest die ernsten G?ste,
Wenn einer dich dem andern zugebracht.
Der vielen Bilder k?nstlich reiche Pracht,
Des Trinkers Pflicht, sie reimweis zu erkl?ren,
Auf Einen Zug die H?hlung auszuleeren,
Erinnert mich an manche Jugend-Nacht,
Ich werde jetzt dich keinem Nachbar reichen,
Ich werde meinen Witz an deiner Kunst nicht zeigen,
Hier ist ein Saft, der eilig trunken macht.
Mit brauner Flut erf?llt er deine H?hle.
Den ich bereitet, den ich w?hle,
Der letzte Trunk sey nun, mit ganzer Seele,
Als festlich hoher Gru?, dem Morgen zugebracht!

Er setzt die Schaale an den Mund.

Glockenklang und Chorgesang.

Chor der Engel

Christ ist erstanden!
Freude dem Sterblichen,
Den die verderblichen,
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