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Фауст. Трагедия / Faust. Eine Tragödie

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1831
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Dichter

O sprich mir nicht von jener bunten Menge,
Bey deren Anblick uns der Geist entflieht.
Verh?lle mir das wogende Gedr?nge,
Das wider Willen uns zum Strudel zieht.
Nein, f?hre mich zur stillen Himmelsenge,
Wo nur dem Dichter reine Freude bl?ht;
Wo Lieb’ und Freundschaft unsres Herzens Segen
Mit G?tterhand erschaffen und erpflegen.
Ach! was in tiefer Brust uns da entsprungen,
Was sich die Lippe sch?chtern vorgelallt,
Mi?rathen jetzt und jetzt vielleicht gelungen,
Verschlingt des wilden Augenblicks Gewalt.
Oft wenn es erst durch Jahre durchgedrungen
Erscheint es in vollendeter Gestalt.
Was gl?nzt ist f?r den Augenblick geboren,
Das Aechte bleibt der Nachwelt unverloren.

Lustige Person

Wenn ich nur nichts von Nachwelt h?ren sollte.
Gesetzt da? ich von Nachwelt reden wollte,
Wer machte denn der Mitwelt Spa??
Den will sie doch und soll ihn haben.
Die Gegenwart von einem braven Knaben
Ist, d?cht’ ich, immer auch schon was.
Wer sich behaglich mitzutheilen wei?,
Den wird des Volkes Laune nicht erbittern;
Er w?nscht sich einen gro?en Kreis,
Um ihn gewisser zu ersch?ttern.
Drum seyd nur brav und zeigt euch musterhaft,
La?t Phantasie, mit allen ihren Ch?ren,
Vernunft, Verstand, Empfindung, Leidenschaft,
Doch, merkt euch wohl! nicht ohne Narrheit h?ren.

Director

Besonders aber la?t genug geschehn!
Man kommt zu schaun, man will am liebsten sehn.
Wird vieles vor den Augen abgesponnen,
So da? die Menge staunend gaffen kann,
Da habt ihr in der Breite gleich gewonnen,
Ihr seyd ein vielgeliebter Mann.
Die Masse k?nnt ihr nur durch Masse zwingen,
Ein jeder sucht sich endlich selbst was aus.
Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen;
Und jeder geht zufrieden aus dem Haus.
Gebt ihr ein St?ck, so gebt es gleich in St?cken!
Solch ein Ragout es mu? euch gl?cken;
Leicht ist es vorgelegt, so leicht als ausgedacht.
Was hilft’s wenn ihr ein Ganzes dargebracht,
Das Publikum wird es euch doch zerpfl?cken.

Dichter

Ihr f?hlet nicht wie schlecht ein solches Handwerk sey!
Wie wenig das den ?chten K?nstler zieme!
Der saubern Herren Pfuscherey
Ist, merk’ ich, schon bey euch Maxime.

Director

Ein solcher Vorwurf l??t mich ungekr?nkt;
Ein Mann, der recht zu wirken denkt,
Mu? auf das beste Werkzeug halten.
Bedenkt, ihr habet weiches Holz zu spalten,
Und seht nur hin f?r wen ihr schreibt!
Wenn diesen Langeweile treibt,
Kommt jener satt vom ?bertischten Mahle,
Und, was das allerschlimmste bleibt,
Gar mancher kommt vom Lesen der Journale.
Man eilt zerstreut zu uns, wie zu den Maskenfesten,
Und Neugier nur befl?gelt jeden Schritt;
Die Damen geben sich und ihren Putz zum besten
Und spielen ohne Gage mit.
Was tr?umet ihr auf eurer Dichter-H?he?
Was macht ein volles Haus euch froh?
Beseht die G?nner in der N?he!
Halb sind sie kalt, halb sind sie roh.
Der, nach dem Schauspiel, hofft ein Kartenspiel,
Der eine wilde Nacht an einer Dirne Busen.
Was plagt ihr armen Thoren viel,
Zu solchem Zweck, die holden Musen?
Ich sag’ euch, gebt nur mehr, und immer, immer mehr,
So k?nnt ihr euch vom Ziele nie verirren,
Sucht nur die Menschen zu verwirren,
Sie zu befriedigen ist schwer —
Was f?llt euch an? Entz?ckung oder Schmerzen?

Dichter

Geh hin und such dir einen andern Knecht!
Der Dichter sollte wohl das h?chste Recht,
Das Menschenrecht, das ihm Natur verg?nnt,
Um deinetwillen freventlich verscherzen!
Wodurch bewegt er alle Herzen?
Wodurch besiegt er jedes Element?
Ist es der Einklang nicht? der aus dem Busen dringt,
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