Оценить:
 Рейтинг: 0

Карлик Нос и другие любимые сказки. Уровень 1 / Der Zwerg Nase und andere Lieblingsmärchen

Год написания книги
2024
Теги
<< 1 2 3 4 5 6 >>
На страницу:
4 из 6
Настройки чтения
Размер шрифта
Высота строк
Поля
«Du hast, wie ich h?re, den guten Muck beschimpft?«sprach er.»Ich will dir die Geschichte dieses Muck erz?hlen. Du wirst ihn gewiss nicht mehr auslachen. Und vor- und nachher bekommst du das Gew?hnliche[29 - bekommst du das Gew?hnliche – ты получишь обычную порцию]!«

Das Gew?hnliche aber waren f?nfundzwanzig Hiebe. Er nahm daher sein langes Pfeifenrohr und schraubte die Bernsteinmundspitze ab. Dann bearbeitete er mich ?rger als je zuvor.

Als die F?nfundzwanzig voll waren, erz?hlte er mir von dem kleinen Muck.

Der kleine Muck hei?t eigentlich Muckrah. Sein Vater war ein angesehener, aber armer Mann hier in Nicea. Er lebte einsiedlerisch wie jetzt sein Sohn. Er liebte ihn nicht, weil er sich seiner Zwerggestalt sch?mte. Der kleine Muck war noch in seinem sechzehnten Jahr ein lustiges Kind. Sein Vater, ein ernster Mann, tadelte ihn immer, dass er so dumm und l?ppisch war.

Der Alte starb und zur?cklie? den kleinen Muck arm und unwissend. Die harten Verwandten jagten den armen Kleinen aus dem Hause. Sie rieten ihm, in die Welt hinauszugehen und sein Gl?ck zu suchen. Der kleine Muck antwortete, er ist schon fertig. Er bat sich aber nur noch den Anzug seines Vaters. Sein Vater war ein gro?er, starker Mann, daher pa?ten die Kleider nicht. Muck schnitt ab, was zu lang war, und zog dann die Kleider an. Sein Aufzug, wie er noch heute hat ist, der gro?e Turban, der breite G?rtel, die weiten Hosen, das blaue M?ntelein. Alles dies sind Erbst?cke seines Vaters. Den langen Damaszenerdolch[30 - Damaszenerdolch – дамасский кинжал] seines Vaters steckte er in den G?rtel, ergriff ein St?cklein und wanderte zum Tor hinaus.

Fr?hlich wanderte er den ganzen Tag. Er war ausgezogen, um sein Gl?ck zu suchen. Wenn er eine Scherbe auf der Erde im Sonnenschein sah, so steckte er sie. Er sah die Kuppel einer Moschee – und eilte er voll Freude darauf zu. Denn er dachte, in einem Zauberland angekommen zu sein. Aber ach! Jene Trugbilder verschwanden in der N?he. Nur erinnerten ihn seine M?digkeit und sein vor Hunger knurrender Magen, dass er noch im Lande der Sterblichen sich befinde.

So war er zwei Tage gereist unter Hunger und Kummer. Er verzweifelte, sein Gl?ck zu finden. Die Fr?chte des Feldes waren seine einzige Nahrung, die harte Erde sein Nachtlager. Am Morgen des dritten Tages erblickte er eine gro?e Stadt.

Hell leuchtete der Halbmond auf ihren Zinnen. Bunte Fahnen schimmerten auf den D?chern. ?berrascht stand er stille. Er betrachtete Stadt und Gegend.

«Ja, dort wird der kleine Muck sein Gl?ck finden«, sprach er zu sich,»dort oder nirgends!«

Er schritt auf die Stadt zu. Aber konnte er sie doch erst gegen Mittag erreichen. Seine Glieder waren sehr klein. Er musste sich oft in den Schatten einer Palme setzen, um auszuruhen.

Endlich war er an dem Tor der Stadt angelangt. Er legte sein M?ntelein zurecht. Er band den Turban sch?ner um. Er zog den G?rtel noch breiter an. Er steckte den langen Dolch schiefer. Dann wischte er den Staub von den Schuhen. Er ergriff sein St?cklein und ging mutig zum Tor hinein.

Er hat schon einige Stra?en durchwandert. Aber nirgends ?ffnete sich ihm die T?re. Nirgends rief man:

«Kleiner Muck, komm herein! Iss und trink hier!«

Er schaute gerade an einem gro?en, sch?nen Haus hinauf. Da ?ffnete sich ein Fenster. Eine alte Frau schaute heraus. Sie rief:

«Herbei, herbei!
Gekocht ist der Brei,
Den Tisch lie? ich decken,
Drum lasst es euch schmecken;
Ihr Nachbarn herbei,
Gekocht ist der Brei.«

Die T?re des Hauses ?ffnete sich. Muck sah viele Hunde und Katzen. Er stand in Zweifel, ob er der Einladung folgen soll. Endlich aber ging er in das Haus. Vor ihm her gingen ein paar junge K?tzlein. Er beschloss, ihnen zu folgen.

Als Muck die Treppe hinaufgestiegen war, begegnete er jener alten Frau. Sie sah ihn m?rrisch an.

«Du hast ja jedermann zu deinem Brei eingeladen«, antwortete der kleine Muck,»und weil ich so gar hungrig bin, bin ich auch gekommen.«

Die Alte lachte und sprach:

«Woher kommst du denn, wunderlicher Gesell? Die ganze Stadt wei?, dass ich f?r niemand koche als f?r meine lieben Katzen.«

Der kleine Muck erz?hlte der alten Frau, wie es ihm nach seines Vaters Tod ist. Er bat sie, ihn heute mit ihren Katzen speisen zu lassen.

Die alte Frau erlaubte ihm, ihr Gast zu sein. Sie gab ihm reichlich zu essen und zu trinken. Als er ges?ttigt und gest?rkt war, betrachtete ihn die Frau lange und sagte dann:

«Kleiner Muck, bleibe bei mir in meinem Dienst[31 - bleibe bei mir in meinem Dienst – оставайся у меня в услужении]!«

Der kleine Muck, dem der Katzenbrei geschmeckt hat, willigte ein. Er wurde also der Bedienstete der Frau Ahavzi. Er hatte einen leichten, aber sonderbaren Dienst. Frau Ahavzi hatte zwei Kater und vier Katzen. Der kleine Muck musste alle Morgen den Pelz k?mmen und mit Salben einreiben. Wenn die Frau ausging, musste er auf die Katzen Achtung geben. Wenn sie a?en, musste er ihnen die Sch?sseln vorlegen. Nachts musste er sie auf seidene Polster legen. Musste er auch sie mit samtenen Decken einh?llen.

Auch waren noch einige kleine Hunde im Haus, die er bedienen musste. ?brigens f?hrte Muck ein so einsames Leben wie in seines Vaters Haus. Au?er der Frau sah er den ganzen Tag nur Hunde und Katzen.

Eine Zeitlang ging es dem kleinen Muck ganz gut. Er hatte immer zu essen und wenig zu arbeiten. Die alte Frau war zufrieden mit ihm. Aber nach und nach[32 - nach und nach – мало-помалу] wurden die Katzen unartig. Wenn die Alte ausgegangen war, sprangen sie in den Zimmern umher. Sie warfen alles durcheinander und zerbrachen manches sch?ne Geschirr. Wenn sie aber die Frau h?rten, verkrochen sie sich auf ihre Polster. Wenn die Frau Ahavzi ihre Zimmer verw?stet sah, schob sie alles auf Muck. Sie glaubte ihren Katzen, mehr als ihrem Diener.

Der kleine Muck war sehr traurig. Beschloss er bei sich, den Dienst der Frau Ahavzi zu verlassen. Und beschloss er den Lohn, den ihm seine Gebieterin immer versprochen, aber nie gegeben hat, sich zu verschaffen. Es befand sich in dem Hause der Frau Ahavzi ein Zimmer, das immer verschlossen war. Und fiel ihm ein, dass dort die Sch?tze der Frau waren. Aber immer war die T?r fest verschlossen. Er konnte daher den Sch?tzen nie beikommen.

Eines Morgens war die Frau Ahavzi ausgegangen. Zupfte ihn eines der Hundlein an seinen weiten Beinkleidern und schaute, dass Muck ihm folgen soll. Muck folgte ihm. Das Hundlein f?hrte ihn in die Schlafkammer der Frau Ahavzi vor eine kleine T?re. Die T?re war halb offen. Das Hundlein ging hinein. Muck folgte ihm. Er sah, dass er sich in dem Gemach befand!

Er sp?hte ?berall umher, ob er kein Geld fand. Er fand aber nichts! Nur alte Kleider und geformte Geschirre standen umher. Eines dieser Geschirre war von Kristall. Sch?ne Figuren waren darauf ausgeschnitten. Er hob es auf. Aber, o Schrecken! Er hat nicht bemerkt, dass es einen Deckel hat. Der Deckel fiel herab und zerbrach in tausend St?cke.

Lange stand der kleine Muck vor Schrecken leblos. Jetzt muss er entfliehen, sonst schlug ihn die Alte tot. Er sah ein Paar gro?e Pantoffeln. Sie waren zwar nicht sch?n, aber seine waren viel schlechter. Er zog schnell seine T?ffelein aus und fuhr in die gro?en hinein. Dann sah er ein Spazierst?cklein mit einem L?wenkopf in der Ecke. Er nahm es also mit und eilte zum Zimmer hinaus. Schnell ging er jetzt auf seine Kammer. Er zog sein M?ntelein an. Er setzte den v?terlichen Turban auf. Er steckte den Dolch in den G?rtel und lief – zum Haus und zur Stadt hinaus. Vor der Stadt lief er, immer weiter fort.

So schnell war er in seinem Leben nicht gegangen. Endlich bemerkte er, dass die Pantoffeln schossen immer fort und f?hrten ihn mit sich. Da rief er:

«Oh – oh, halt, oh!«

Da hielten die Pantoffeln. Muck warf sich auf die Erde nieder.

Die Pantoffeln freuten ihn ungemein. Er schlief trotz seiner Freude vor Ersch?pfung ein. Das K?rperlein des kleinen Muck trug so schweren Kopf. Im Traum erschien ihm das Hundlein, welches ihm im Hause der Frau Ahavzi half. Das Hundlein sprach zu ihm:

«Lieber Muck! Wenn du dich in Pantoffeln dreimal auf dem Absatz herumdrehst, so kannst du hinfliegen, wohin du nur willst. Mit dem St?cklein kannst du Sch?tze finden. Wo Gold vergraben ist, da wird es dreimal auf die Erde schlagen, bei Silber zweimal.«

So tr?umte der kleine Muck. Als er aber aufwachte, dachte er ?ber den wunderbaren Traum einen Versuch zu machen. Er zog die Pantoffeln an. Er lupfte einen Fu?. Er begann sich auf dem Absatz umzudrehen.

Der arme Kleine fiel einigemal t?chtig auf die Nase. Endlich gl?ckte es. Er fuhr auf seinem Absatz herum, w?nschte sich in die n?chste gro?e Stadt, und – die Pantoffeln ruderten hinauf in die L?fte. Sie liefen mit Windeseile durch die Wolken. Und befand sich der kleine Muck auf einem gro?en Marktplatz. Viele Buden waren hier aufgeschlagen. Unz?hlige Menschen liefen hin und her.

Der kleine Muck bedachte nun ernstlich, was er wohl anfangen kann, um sich ein St?ck Geld zu verdienen. Er hatte zwar ein St?blein, das ihm Sch?tze anzeigte. Aber wo soll er gleich einen Platz finden, wo Gold oder Silber vergraben waren? Endlich beschloss er, sich als Schnelll?ufer zu verdingen[33 - sich als Schnelll?ufer zu verdingen – устроиться на службу скороходом]. Der K?nig dieser Stadt bezahlt am besten, so erfragte er den Palast.

Unter dem Tor des Palastes stand eine Wache. Die Wache fragte ihn, was er hier sucht. Auf seine Antwort, dass er einen Dienst sucht, wies man ihn zum Aufseher der Sklaven. Der Aufseher ma? ihn mit seinen Augen von Kopf bis zu den F??en und sprach:

«Wie, mit deinen F??lein, willst du k?niglicher Schnelll?ufer werden? Hebe dich weg![34 - Hebe dich weg! – Убирайся!]«

Der kleine Muck versicherte ihm aber, dass er es mit dem Schnellsten auf eine Wette ankommen lassen will. Der Aufseher f?hrte ihn in die K?che. Er selbst aber begab sich zum K?nig und erz?hlte ihm vom kleinen Muck und seinem Anerbieten. Der K?nig war ein lustiger Herr. Er befahl ihm, auf einer gro?en Wiese hinter dem Schloss Anstalten zu treffen. Der K?nig erz?hlte seinen Prinzen und Prinzessinnen ?ber das Schauspiel. Als der Abend herankam, str?mten alle auf die Wiese hinaus.

Der K?nig und seine S?hne und T?chter nahmen Platz auf dem Ger?st. Ein allgemeines Freudengeschrei ert?nte. Eine solche Figur hat man dort nie gesehen. Das K?rperlein mit dem m?chtigen Kopf, das M?ntelein und die weiten Beinkleider, der lange Dolch in dem breiten G?rtel, die kleinen F??lein in den weiten Pantoffeln – nein! Es war sehr drollig. Der kleine Muck stellte sich stolz und erwartete seinen Gegner. Der Aufseher der Sklaven hat den besten L?ufer ausgesucht. Beide harrten auf das Zeichen. Da winkte Prinzessin Amarza mit ihrem Schleier, und flogen die beiden Wettl?ufer ?ber die Wiese hin.

Von Anfang hatte Mucks Gegner einen bedeutenden Vorsprung. Aber Muck jagte ihm auf seinem Pantoffelfuhrwerk nach und holte ihn ein. Dann ?berfing er ihn und stand l?ngst am Ziele, als jener noch daherlief. Verwunderung und Staunen fesselten einige Augenblicke die Zuschauer. Der K?nig klatschte in die H?nde. Die Menge jauchzte. Alle riefen:

«Hoch lebe der kleine Muck[35 - Hoch lebe der kleine Muck! – Да здравствует маленький Мук!], der Sieger im Wettlauf!«

Der kleine warf sich vor dem K?nig nieder und sprach:

«Gro?m?chtigster K?nig! Gib mir eine Stelle unter deinen L?ufern!«

Der K?nig aber antwortete ihm:

«Nein, du sollst mein Leibl?ufer und immer um meine Person sein, lieber Muck! J?hrlich sollst du hundert Goldst?cke erhalten als Lohn. An der Tafel meiner ersten Diener sollst du speisen.«
<< 1 2 3 4 5 6 >>
На страницу:
4 из 6