Оценить:
 Рейтинг: 0

Сказки = Märchen

Год написания книги
2019
Теги
<< 1 2 3 4 5 6 7 8 >>
На страницу:
5 из 8
Настройки чтения
Размер шрифта
Высота строк
Поля
Endlich brach der Tag an. Aber mit dem ersten Anblick der Morgenr?te fa?te der Wind das Boot, in welchem wir sa?en, und st?rzte es um. Ich habe keinen meiner Schiffsleute mehr gesehen. Der Sturz hatte mich bet?ubt, und als ich aufwachte, befand ich mich in den Armen meines alten treuen Dieners, der sich auf das umgeschlagene Boot gerettet und mich nachgezogen hatte.

Der Sturm hatte sich gelegt. Von unserem Schiff war nichts mehr zu sehen, wohl aber entdeckten wir nicht weit von uns ein anderes Schiff, auf das die Wellen uns hintrieben. Als wir n?her hinzukamen, erkannte ich das Schiff als dasselbe, das in der Nacht an uns vorbeifuhr und welches den Kapit?n so sehr in Schrecken gesetzt hatte. Ich empfand ein sonderbares Grauen vor diesem Schiffe. Die ?u?erung des Kapit?ns, die sich so furchtbar best?tigt hatte, das ?de Aussehen des Schiffes, auf dem sich, so nahe wir auch herankamen, so laut wir schrien, niemand zeigte, erschreckten mich. Doch es war unser einziges Rettungsmittel. Darum priesen wir den Propheten, der uns so wundervoll erhalten hatte.

Am Vorderteil des Schiffes hing ein langes Tau herab. Mit H?nden und F??en ruderten wir darauf zu, um es zu erfassen. Endlich gl?ckte es. Noch einmal erhob ich meine Stimme, aber immer blieb es still auf dem Schiff. Da klimmten wir an dem Tau hinauf, ich als der J?ngste voran. Aber Entsetzen! Welches Schauspiel stellte sich meinem Auge dar, als ich das Verdeck betrat! Der Boden war mit Blut ger?tet, zwanzig bis drei?ig Leichname in t?rkischen Kleidern lagen auf dem Boden, am mittleren Mastbaum stand ein Mann, reich gekleidet, den S?bel in der Hand, aber das Gesicht war bla? und verzerrt, durch die Stirn ging ein gro?er Nagel, der ihn an den Mastbaum heftete, auch er war tot.

Schrecken fesselte meine Schritte, ich wagte kaum zu atmen. Endlich war auch mein Begleiter heraufgekommen. Auch ihn ?berraschte der Anblick des Verdecks, das gar nichts Lebendiges, sondern nur so viele schreckliche Tote zeigte. Wir wagten es endlich, nachdem wir in der Seelenangst zum Propheten gefleht hatten, weiter vorzuschreiten. Bei jedem Schritte sahen wir uns um, ob nicht etwas Neues, noch Schrecklicheres sich darbiete. Aber alles blieb, wie es war, weit und breit nichts Lebendiges, als wir und das Weltmeer. Nicht einmal laut zu sprechen wagten wir, aus Furcht, der tote, am Mast angespie?te Kapitano, m?chte seine starren Augen nach uns hindrehen, oder einer der Get?teten m?chte seinen Kopf umwenden.

Endlich waren wir bis an eine Treppe gekommen, die in den Schiffsraum f?hrte. Unwillk?rlich machten wir dort halt und sahen einander an, denn keiner wagte es recht, seine Gedanken zu ?u?ern.

«Oh Herr», sprach mein treuer Diener, «hier ist etwas Schreckliches geschehen. Doch wenn auch das Schiff da unten voll M?rder steckt, so will ich mich ihnen doch lieber auf Gnade und Ungnade ergeben, als l?ngere Zeit unter diesen Toten zu verweilen».

Ich dachte wie er. Wir fa?ten uns ein Herz und stiegen voll Erwartung hinunter. Totenstille war aber auch hier, und nur unsere Schritte hallten auf der Treppe. Wir standen an der T?re der Kaj?te. Ich legte mein Ohr an die T?re und lauschte, es war nichts zu h?ren. Ich machte auf. Das Gemach bot einen unordentlichen Anblick dar. Kleider, Waffen und andere Ger?te lagen untereinander. Nichts in Ordnung. Die Mannschaft, oder wenigstens der Kapitano, mu?te vor kurzem gezecht haben, denn es lag alles noch umher. Wir gingen weiter von Raum zu Raum, von Gemach zu Gemach, ?berall fanden wir herrliche Vorr?te in Seide, Perlen, Zucker usw. Ich war vor Freude ?ber diesen Anblick au?er mir, denn da niemand auf dem Schiff war, glaubte ich, alles mir zueignen zu d?rfen. Ibrahim aber machte mich aufmerksam darauf, da? wir wahrscheinlich noch sehr weit vom Lande entfernt seien, wohin wir allein und ohne menschliche Hilfe nicht kommen k?nnten.

Wir labten uns an den Speisen und Getr?nken, die wir in reichem Ma? vorfanden, und stiegen endlich wieder aufs Verdeck. Aber hier schauderte uns immer die Haut bei dem schrecklichen Anblick der Leichen. Wir beschlossen, uns davon zu befreien, und sie ?ber Bord zu werfen, aber wie schauerlich war uns zumutе, als wir fanden, da? sich keiner aus seiner Lage bewegen lie?. Wie festgebannt lagen sie am Boden, und man h?tte den Boden des Verdecks ausheben m?ssen, um sie zu entfernen, und dazu gebrach es uns an Werkzeugen. Auch der Kapitano lie? sich nicht von seinem Mast losmachen. Nicht einmal seinen S?bel konnten wir der starren Hand entwinden.

Wir brachten den Tag in trauriger Betrachtung unserer Lage zu, und als es Nacht zu werden anfing, erlaubte ich dem alten Ibrahim, sich schlafen zu legen. Ich selbst aber wollte auf dem Verdeck wachen, um nach Rettung auszusp?hen. Als aber der Mond heraufkam, und ich nach den Gestirnen berechnete, da? es wohl um die elfte Stunde sei, ?berfiel mich ein so unwiderstehlicher Schlaf, da? ich unwillk?rlich hinter ein Fa?, das auf dem Verdeck stand, zur?ckfiel. Doch war es mehr Bet?ubung als Schlaf, denn ich h?rte deutlich die See an der Seite des Schiffes anschlagen, und die Segel vom Winde knarren und pfeifen. Auf einmal glaubte ich Stimmen und M?nnertritte auf dem Verdeck zu h?ren . Ich wollte mich aufrichten, um danach zu schauen. Aber eine unsichtbare Gewalt hielt meine Glieder gefesselt, nicht einmal die Augen konnte ich aufschlagen. Aber immer deutlicher wurden die Stimmen, es war mir, als wenn ein fr?hliches Schiffsvolk auf dem Verdeck sich umhertriebe. Mitunter glaubte ich, die kr?ftige Stimme eines Befehlenden zu h?ren, auch h?rte ich Taue und Segel deutlich auf- und abziehen. Nach und nach aber schwanden mir die Sinne, ich verfiel in einen tiefen Schlaf, in dem ich nur noch ein Ger?usch von Waffen zu h?ren glaubte, und erwachte erst, als die Sonne schon hoch stand und mir aufs Gesicht brannte.

Verwundert schaute ich mich um. Sturm, Schiff, die Toten und was ich in dieser Nacht geh?rt hatte, kam mir wie ein Traum vor, aber als ich aufblickte, fand ich alles wie gestern. Unbeweglich lagen die Toten, unbeweglich war der Kapitano an den Mastbaum geheftet. Ich lachte ?ber meinen Traum und stand auf, um meinen Alten zu suchen.

Dieser sa? ganz nachdenklich in der Kaj?te.

«Oh Herr!», rief er aus, als ich zu ihm hineintrat, «ich wollte lieber im tiefsten Grund des Meeres liegen, als in diesem verhexten Schiff noch eine Nacht zubringen».

Ich fragte ihn nach der Ursache seines Kummers, und er antwortete mir:

«Als ich einige Stunden geschlafen hatte, wachte ich auf und vernahm, wie man ?ber meinem Haupt hin und her lief. Ich dachte zuerst, Ihr w?ret es, aber es waren wenigstens zwanzig, die oben umherliefen, auch h?rte ich rufen und schreien. Endlich kamen schwere Tritte die Treppe herab. Da wu?te ich nichts mehr von mir, nur hier und da kehrte auf einige Augenblicke meine Besinnung zur?ck, und da sah ich dann denselben Mann, der oben am Mast angenagelt ist, an jenem Tisch dort sitzen, singend und trinkend, aber der, der in einem roten Scharlachkleid nicht weit von ihm am Boden liegt, sa? neben ihm und half ihm trinken».

So erzh?lte mir mein alter Diener.

Ihr k?nnt mir es glauben, meine Freunde, da? mir gar nicht wohl zumute war, denn es war keine T?uschung, ich hatte ja auch die Toten gar wohl geh?rt. In solcher Gesellschaft zu schiffen, war mir greulich. Mein Ibrahim aber versank wieder in tiefes Nachdenken.

«Jetzt hab’ ich’s!», rief er endlich aus.

Еs fiel ihm n?mlich ein Spr?chlein ein, das ihn sein Gro?vater, ein erfahrener, weitgereister Mann, gelehrt hatte und das gegen jeden Geister- und Zauberspuk helfen sollte. Аuch behauptete er, jenen unnat?rlichen Schlaf, der uns befiel, in der n?chsten Nacht verhindern zu k?nnen, wenn wir n?mlich recht eifrig Spr?che aus dem Koran beteten.

Der Vorschlag des alten Mannes gefiel mir wohl. In banger Erwartung sahen wir die Nacht herankommen. Neben der Kaj?te war ein kleines K?mmerchen, dorthin beschlossen wir uns zur?ckzuziehen. Wir bohrten mehrere L?cher in die T?re, hinl?nglich gro?, um durch sie die ganze Kaj?te zu ?berschauen, dann verschlossen wir die T?re, so gut es ging, von innen, und Ibrahim schrieb den Namen des Propheten in alle vier Ecken. So erwarteten wir die Schrecken der Nacht. Es mochte wieder ungef?hr elf Uhr sein, als es mich gewaltig zu schl?fern anfing. Mein Gef?hrte riet mir daher, einige Spr?che des Korans zu beten, was mir auch half. Mit einem Male schien es oben lebhaft zu werden. Die Taue knarrten, Schritte gingen ?ber das Verdeck, und mehrere Stimmen waren deutlich zu unterscheiden. Mehrere Minuten hatten wir so in gespannter Erwartung gesessen, da h?rten wir jemand die Treppe der Kaj?te herabkommen. Als dies der Alte h?rte, fing er an, den Spruch, den ihn sein Gro?vater gegen Spuk und Zauberei gelehrt hatte, herzusagen:

«Kommt ihr herab aus der Luft,
Steigt ihr aus tiefem Meer,
Schlieft ihr in dunkler Gruft,
Stammt ihr vom Feuer her:
Allah ist euer Herr und Meister,
ihm sind gehorsam alle Geister».

Ich mu? gestehen, ich glaubte gar nicht recht an diesen Spruch, und mir stieg das Haar zu Berg, als die T?r aufflog. Herein trat jener gro?e, stattliche Mann, den ich am Mastbaum angenagelt gesehen hatte. Der Nagel ging ihm auch jetzt mitten durchs Hirn, das Schwert aber hatte er in die Scheide gesteckt. Hinter ihm trat noch ein anderer herein, weniger kostbar gekleidet, auch ihn hatte ich oben liegen sehen. Der Kapitano, denn dies war er unverkennbar, hatte ein bleiches Gesicht, einen gro?en, schwarzen Bart, wildrollende Augen, mit denen er sich im ganzen Gemach umsah. Ich konnte ihn ganz deutlich sehen, als er an unserer T?re vor?berging. Er aber schien gar nicht auf die T?re zu achten, die uns verbarg.

Beide setzten sich an den Tisch, der in der Mitte der Kaj?te stand, und sprachen laut und fast schreiend miteinander in einer unbekannten Sprache. Sie wurden immer lauter und eifriger, bis endlich der Kapitano mit geballter Faust auf den Tisch hineinschlug, da? das Zimmer dr?hnte. Mit wildem Gel?chter sprang der andere auf und winkte dem Kapitano, ihm zu folgen. Dieser stand auf, ri? seinen S?bel aus der Scheide, und beide verlie?en das Gemach.

Wir atmeten freier, als sie weg waren, aber unsere Angst hatte noch lange kein Ende. Immer lauter und lauter wurdе es auf dem Verdeck. Man h?rte eilends hin und her laufen und schreien, lachen und heulen. Endlich ging ein wahrhaft h?llischer L?rm los, so da? wir glaubten, das Verdeck mit allen Segeln komme zu uns herab, Waffengeklirr und Geschrei – auf einmal aber tiefe Stille. Als wir es nach vielen Stunden wagten hinaufzugehen, trafen wir alles wie sonst, nicht einer lag anders als fr?her. Alle waren steif wie Holz.

So waren wir mehrere Tage auf dem Schiffe. Еs ging immer nach Osten, wohin zu, nach meiner Berechnung, Land liegen mu?te. Аber wenn es auch bei Tag viele Meilen zur?ckgelegt hatte, bei Nacht schien es immer wieder zur?ckzukehren, denn wir befanden uns immer wieder am n?mlichen Fleck, wenn die Sonne aufging. Wir konnten uns dies nicht anders erkl?ren, als da? die Toten jede Nacht mit vollem Winde zur?cksegelten. Um nun dies zu verh?ten, zogen wir, ehe es Nacht wurde, alle Segel ein und wandten dasselbe Mittel an, wie bei der T?re in der Kaj?te. Wir schrieben den Namen des Propheten auf Pergament und auch das Spr?chlein des Gro?vaters dazu, und banden es um die eingezogenen Segel. ?ngstlich warteten wir in unserem K?mmerchen den Erfolg ab. Der Spuk schien diesmal noch ?rger zu toben, aber siehe, am anderen Morgen waren die Segel noch aufgerollt, wie wir sie verlassen hatten. Wir spannten den Tag ?ber nur so viele Segel auf, als n?tig waren, das Schiff sanft fortzutreiben, und so legten wir in f?nf Tagen eine gute Strecke zur?ck.

Endlich, am Morgen des sechsten Tages, entdeckten wir in geringer Ferne Land, und wir dankten Allah und seinem Propheten f?r unsere wunderbare Rettung. Diesen Tag und die folgende Nacht trieben wir an einer K?ste hin, und am siebenten Morgen glaubten wir in geringer Entfernung eine Stadt zu entdecken. Wir lie?en mit vieler M?he einen Anker in die See, der alsobald Grund fa?te, setzten ein kleines Boot, das auf dem Verdeck stand, aus, und ruderten mit aller Macht der Stadt zu. Nach einer halben Stunde liefen wir in einen Flu? ein, der sich in die See ergo?, und stiegen ans Ufer.

Am Stadttor erkundigten wir uns, wie die Stadt hei?e, und erfuhren, da? es eine indische Stadt sei, nicht weit von der Gegend, wohin ich zuerst zu schiffen willens war. Wir begaben uns in eine Karawanserei und erfrischten uns von unserer abenteuerlichen Reise. Ich forschte daselbst auch nach einem weisen und verst?ndigen Manne, indem ich dem Wirt zu verstehen gab, da? ich einen solchen haben m?chte, der sich ein wenig auf Zauberei verstehe. Er f?hrte mich in eine abgelegene Stra?e, an ein unscheinbares Haus, pochte an, und man lie? mich eintreten mit der Weisung, ich solle nur nach Muley fragen.

In dem Hause kam mir ein altes M?nnlein mit grauem Bart und langer Nase entgegen und fragte nach meinem Begehr. Ich sagte ihm, ich suche den weisen Muley, und er antwortete mir, er sei es selbst. Ich fragte ihn nun um Rat, was ich mit den Toten machen solle, und wie ich es angreifen m?sse, um sie aus dem Schiff zu bringen. Er antwortete mir, die Leute des Schiffes seien wahrscheinlich wegen irgendeines Frevels auf das Meer verzaubert. Er glaube, der Zauber werde sich l?sen, wenn man sie ans Land bringe. Dies k?nne aber nicht geschehen, als wenn man die Bretter, auf denen sie liegen, losmache.

Mir geh?re, von Gott und Rechts wegen, das Schiff samt allen G?tern, weil ich es gleichsam gefunden habe, doch solle ich alles sehr geheimhalten, und ihm ein kleines Geschenk von meinem ?berflu? machen. Er wolle daf?r mit seinen Sklaven mir behilflich sein, die Toten wegzuschaffen. Ich versprach, ihn reichlich zu belohnen, und wir machten uns mit f?nf Sklaven, die mit S?gen und Beilen versehen waren, auf den Weg. Unterwegs konnte der Zauberer Muley unseren gl?cklichen Einfall, die Segel mit den Spr?chen des Korans zu umwinden, nicht genug loben. Er sagte, es sei dies das einzige Mittel gewesen, uns zu retten.

Es war noch ziemlich fr?h am Tage, als wir beim Schiff ankamen. Wir machten uns alle sogleich ans Werk, und in einer Stunde lagen schon vier in dem Nachen. Einige der Sklaven mu?ten sie an Land rudern, um sie dort zu verscharren. Sie erz?hlten, als sie zur?ckkamen, die Toten h?tten ihnen die M?he des Begrabens erspart, indem sie, sowie man sie auf die Erde gelegt habe, in Staub zerfallen seien. Wir fuhren fort, die Toten abzus?gen, und bis vor Abend waren alle an Land gebracht.

Es war endlich keiner mehr an Bord als der, welcher am Mast angenagelt war. Umsonst suchten wir den Nagel aus dem Holze zu ziehen, keine Gewalt vermochte ihn auch nur ein Haarbreit zu verr?cken. Ich wu?te nicht, was anzufangen war. Man konnte doch nicht den Mastbaum abhauen, um ihn ans Land zu f?hren. Doch aus dieser Verlegenheit half Muley. Er lie? schnell einen Sklaven an Land rudern, um einen Topf mit Erde zu bringen. Als dieser herbeigeholt war, sprach der Zauberer geheimnisvolle Worte dar?ber aus, und sch?ttete die Erde auf das Haupt des Toten. Sogleich schlug dieser die Augen auf, holte tief Atem, und die Wunde des Nagels in seiner Stirne fing an zu bluten. Wir zogen den Nagel jetzt leicht heraus, und der Verwundete fiel einem Sklaven in die Arme.

«Wer hat mich hierhergef?hrt?», sprach er, nachdem er sich ein wenig erholt zu haben schien.

Muley zeigte auf mich, und ich trat zu ihm.

«Dank dir, unbekannter Fremdling, du hast mich von langen Qualen errettet. Seit f?nfzig Jahren schifft mein Leib durch diese Wogen, und mein Geist war verdammt, jede Nacht in ihn zur?ckzukehren. Aber jetzt hat mein Haupt die Erde ber?hrt, und ich kann vers?hnt zu meinen V?tern gehen».

Ich bat ihn, uns doch zu sagen, wie er zu diesem schrecklichen Zustand gekommen sei, und er sprach:

«Vor f?nfzig Jahren war ich ein m?chtiger, angesehener Mann und wohnte in Algier. Die Sucht nach Gewinn trieb mich, ein Schiff auszur?sten und Seeraub zu treiben. Ich hatte dieses Gesch?ft schon einige Zeit fortgef?hrt, da nahm ich einmal auf Zante einen Derwisch an Bord, der umsonst reisen wollte. Ich und meine Gesellen waren rohe Leute und achteten nicht auf die Heiligkeit des Mannes. Vielmehr trieb ich mein Gesp?tt mit ihm. Als er aber einst in heiligem Eifer mir meinen s?ndigen Lebenswandel verwiesen hatte, ?bermannte mich nachts in meiner Kaj?te, als ich mit meinem Steuermann viel getrunken hatte, der Zorn.

W?tend ?ber das, was mir ein Derwisch gesagt hatte, und was ich mir von keinem Sultan h?tte sagen lassen, st?rzte ich aufs Verdeck und stie? ihm meinen Dolch in die Brust. Sterbend verw?nschte er mich und meine Mannschaft, nicht sterben und nicht leben zu k?nnen, bis wir unser Haupt auf die Erde legten. Der Derwisch starb, und wir warfen ihn in die See und verlachten seine Drohungen, aber noch in derselben Nacht erf?llten sich seine Worte. Ein Teil meiner Mannschaft emp?rte sich gegen mich. Mit f?rchterlicher Wut wurde gestritten, bis meine Anh?nger unterlagen, und ich an den Mast genagelt wurde. Aber auch die Emp?rer erlagen ihren Wunden, und bald war mein Schiff nur ein gro?es Grab. Auch mir brachen die Augen, mein Atem hielt an, und ich meinte zu sterben. Aber es war nur eine Erstarrung, die mich gefesselt hielt. In der n?chsten Nacht, zur n?mlichen Stunde, da wir den Derwisch in die See geworfen hatten , erwachten ich und alle meine Genossen. Das Leben war zur?ckgekehrt, aber wir konnten nichts tun und sprechen, als was wir in jener Nacht gesprochen und getan hatten. So segeln wir seit f?nfzig Jahren, k?nnen nicht leben, nicht sterben, denn wie konnten wir das Land erreichen? Mit toller Freude segelten wir allemal mit vollen Segeln in den Sturm, weil wir hofften, endlich an einer Klippe zu zerschellen, und das m?de Haupt auf dem Grund des Meeres zur Ruhe zu legen. Es ist uns nicht gelungen. Jetzt aber werde ich sterben. Noch einmal meinen Dank, unbekannter Retter, wenn Sch?tze dich lohnen k?nnen, so nimm mein Schiff als Zeichen meiner Dankbarkeit».

Der Kapitano lie? sein Haupt sinken, als er so gesprochen hatte, und verschied. Sogleich zerfiel er auch, wie seine Gef?hrten, in Staub. Wir sammelten diesen in ein K?stchen und begruben ihn an Land, aus der Stadt nahm ich aber Arbeiter, die mir mein Schiff in guten Zustand setzten.

Nachdem ich die Waren, die ich an Bord hatte, gegen andere mit gro?em Gewinn eingetauscht hatte, mietete ich Matrosen, beschenkte meinen Freund Muley reichlich und schiffte mich nach meinem Vaterlande ein. Ich machte aber einen Umweg, indem ich an vielen Inseln und L?ndern landete und meine Waren zu Markt brachte. Der Prophet segnete mein Unternehmen. Nach dreiviertel Jahren lief ich, noch einmal so reich, als mich der sterbende Kapit?n gemacht hatte, in Balsora ein. Meine Mitb?rger waren erstaunt ?ber meine Reicht?mer und mein Gl?ck, und glaubten nicht anders, als da? ich das Diamantental des ber?hmten Reisenden Sindbad gefunden habe. Ich lie? sie in ihrem Glauben. Von nun an aber mu?ten die jungen Leute von Balsora, wenn sie kaum achtzehn Jahre alt waren, in die Welt hinaus, um, gleich mir, ihr Gl?ck zu machen. Ich aber lebte ruhig und in Frieden, und alle f?nf Jahre mache ich eine Reise nach Mekka, um dem Herrn an heiliger St?tte f?r seinen Segen zu danken, und f?r den Kapitano und seine Leute zu bitten, da? er sie in sein Paradies aufnehme.

Рассказ о корабле привидений

Мой отец имел в Бальсоре небольшую лавку. Он был ни беден ни богат и был одним из тех людей, которые неохотно решаются на что-нибудь, из страха потерять то немногое, что имеют. Он воспитывал меня просто и хорошо и скоро достиг того, что я мог помогать ему. Как раз в то время, когда мне было восемнадцать лет и когда он совершил первое более крупное дело, он умер, вероятно от печали, что вверил морю тысячу золотых.

Вскоре после этого я должен был считать его смерть счастливой, так как спустя немного недель пришло известие, что корабль, на который мой отец отдал свои товары, пошел ко дну. Но эта неудача не могла сломить моего юношеского мужества. Я окончательно превратил в деньги все, что оставил мой отец, и отправился испытать свое счастье на чужбине; меня сопровождал только старый слуга моего отца, который по старинной привязанности не хотел расстаться со мной и моей судьбой.

В гавани Бальсоры мы сели на корабль при благоприятном ветре. Корабль, на котором я купил себе место, направлялся в Индию. Мы проехали обычной дорогой уже пятнадцать дней, когда капитан объявил нам о буре. Он был задумчив, потому что в этом месте он, по-видимому, недостаточно знал фарватер, чтобы спокойно встретить бурю. Он велел убрать все паруса, и мы поплыли совсем тихо.

Наступила ночь, было светло и холодно, и капитан уже думал, что обманулся в признаках бури. Вдруг вблизи нашего корабля пронесся другой корабль, которого мы раньше не видали. С его палубы раздавалось дикое ликование и крик, чему я в этот страшный час перед бурей немало удивился. А капитан рядом со мной побледнел как смерть.

– Мой корабль погиб! – воскликнул он. – Там носится смерть!

Еще прежде чем я мог спросить его об этом странном восклицании, уже вбежали с воплем и криком матросы.

– Видели вы его? – кричали они. – Теперь мы погибли!

Капитан велел читать вслух утешительные изречения из Корана и сам встал к рулю. Но напрасно! Видимо, буря разбушевалась, и не прошло часа, как корабль затрещал и остановился. Были спущены лодки, и едва спаслись последние матросы, как корабль на наших глазах пошел ко дну, и я нищим оказался в открытом море. Но несчастью еще не было конца. Буря стала свирепствовать страшнее; лодкой уж нельзя было управлять. Я крепко обнял своего старого слугу, и мы пообещали никогда не покидать друг друга.

Наконец наступил день. Но с первым проблеском утренней зари ветер подхватил лодку, в которой мы сидели, и опрокинул ее. Никого из своих моряков я уж не видал. Падение оглушило меня, а когда я очнулся, то находился в объятиях своего старого верного слуги, который влез на опрокинутую лодку и вытащил за собою меня.
<< 1 2 3 4 5 6 7 8 >>
На страницу:
5 из 8