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Lauert

Год написания книги
2020
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Поля

Riley konnte nun das Denkmal am Stra?enrand genauer erkennen. Das einfach gestrichene Holzkreuz trug die Aufschrift von Kimberly Dents Namen. Irgendjemand –– das Paar, wie Riley vermutete –– hatte einen Strau? k?nstlicher Blumen davorgelegt. Das Paar stand mit gesenkten K?pfen da, wie in der Kirche.

Der Mann hatte einen Holzhammer in der Hand, er musste das Kreuz also gerade eben erst in die Erde geklopft haben. Das Paar hatte das Kreuz mit Steinen, die ein Herz formten, umrahmt.

Das Paar drehte sich um, als sie Sheriff Quayles Stimme vernahmen.

&bdquo;Phil, Claudia, ich habe zwei Leute dabei, die ich euch vorstellen will.“

Sheriff Quayle stellte Phil und Claudia Dent Riley und Crivaro vor. Riley und Crivaro sprachen beide ihr Beileid aus und entschuldigten sich daf?r, dass sie in so einem Moment einige Fragen stellen mussten.

Riley sah, dass Phil und Claudia beide ernste, hagere Gesichter hatten. Zweifellos sahen sie trauriger als sonst aus, aber Riley hatte das Gef?hl, dass sie auch unter anderen Umst?nden nicht sehr oft l?chelten. Sie fragte sich, ob ihre Tochter auch so eine ernste Miene getragen hatte. Irgendwie bezweifelte sie das. Ohne genau zu wissen, wieso, stellte Riley sich Kimblery Dent als typisch fr?hliche und ausgelassene Jugendliche vor.

In einer monotonen und ausdruckslosen Stimme sagte Claudia zu Riley und Crivaro: &bdquo;Ich hoffe Sie finden denjenigen, wer das getan hat.“

&bdquo;Wir werden unser Bestes geben“, sagte Crivaro. &bdquo;Haben Sie irgendeine Ahnung, wer ihrer Tochter etwas B?ses wollte?“

Phil sagte ziemlich spitz: &bdquo;Jemand, der uns nicht mag.“

Riley war verwundert ?ber seine Betonung auf dem Wort uns.

Claudia sagte: &bdquo;Niemand von hier. Jemand von irgendwo anders.“

Sie richtete sich etwas auf und f?gte hinzu: &bdquo;Es kommt immer mehr zu sowas in dieser Welt.“

W?hrend Crivaro dem Paar weitere Fragen stellte, hatte Riley das Gef?hl, dass ihr Einiges immer klarer wurde –– einschlie?lich der schroffen Einstellung des Sheriffs ihnen gegen?ber. Sie dachte an etwas, das er ihr und Crivaro w?hrend der Fahrt gesagt hatte.

&bdquo;Wir haben keine Probleme wie die, an die Leute wie Sie gewohnt sind.“

Er hatte auch gesagt: &bdquo;Was f?r ein Tag, an dem wir Leute wie Sie in unserer Gegend brauchen.“

Aus ihrer eigenen Kindheit wusste Riley, dass l?ndliche Bewohner &bdquo;ein bisschen autark“ sein konnten, wie Sheriff Quayle sich ausgedr?ckt hatte, und an ihren antiquierten Lebensvorstellungen festhalten konnten. Doch das Leben dort drau?en ver?nderte sich schnell und ver?nderte sich st?ndig.

Riley vermutete, dass Phil und Claudia das Gef?hl hatten, als w?rde die Welt sie in letzter Zeit umzingeln, ihre Lebensweise bedrohen. Und nun hatte der Mord an ihrer Tochter dieses Gef?hl in ihnen nur noch versch?rft.

Sie wollen wirklich nicht daran glauben, dass der M?rder einer von ihnen sein k?nnte, dachte Riley.

Stattdessen wollten sie glauben, dass der M?rder irgendein Au?enseiter war, irgendjemand, der solche Menschen wie sie hasste –– irgendjemand aus der Welt, aus der Riley und Crivaro kamen.

Es machte Riley traurig, dass es gut m?glich war, dass sie sich irrten.

W?hrend Riley ?ber all das nachdachte, stellte Crivaro dem Paar weitere Fragen.

&bdquo;Hatte Kimberly einen Freund?“, fragte Crivaro.

Die Eltern zuckten leicht zusammen.

&bdquo;Nein“, sagte Phil.

&bdquo;Bestimmt nicht“, f?gte Claudia hinzu.

Riley und Crivaro tauschten fl?chtig ?berraschte Blicke aus. Das Paar klang beinahe so, als h?tten sie die Frage beleidigend gefunden.

Dann sagte Crivaro: &bdquo;Und eine beste Freundin? Ein anderes M?dchen, meine ich.“

Claudia sagte: &bdquo;Das w?re Goldie Dowling.“

&bdquo;K?nnten Sie mir sagen, wie wir sie erreichen?“, fragte Crivaro.

Sheriff Quayle sagte zu Crivaro: &bdquo;Das kann ich f?r Sie ?bernehmen.“

Crivaro nickte und sagte dem Paar, dass er erstmal keine weiteren Fragen hatte. Er bat sie, das B?ro des Sheriffs zu kontaktieren, falls ihnen irgendetwas einfallen sollte, was wichtig sein k?nnte.

Claudia trat einen Schritt vom Denkmal zur?ck und nickte, zufrieden mit dem Anblick.

Sie sagte: &bdquo;Die Leute werden bald Blumen und so etwas hierherbringen, um es zu verzieren. Es wird sehr h?bsch aussehen. Aber ich hoffe, die Leute haben einen gesunden Menschenverstand und bringen keine echten Blumen. Die w?rden bei diesem Wetter schnell verwelken.“

Dann verzog sie die Miene und f?gte hinzu: &bdquo;Alles Lebendige w?rde verwelken, wenn man es hier lassen w?rde.“

Riley konnte eine ganze Welt kalter Verbitterung in diesen schillernden Worten heraush?ren. Als die Dents sich abwendeten und zu ihrem Auto gingen, bemerkte Riley zwei Dinge. Phil und Claudia hatten einander keinerlei physische W?rme oder Trost gespendet. Sie hatten sich nicht einmal an den H?nden gehalten.

Au?erdem hatte keiner der beiden geweint.

Riley fragte sich, ob das ungew?hnlich war, besonders f?r die Frau. Dann erinnerte sie sich an ihre eigenen Reaktionen, nachdem sie Heidi Wright get?tet hatte –– die Taubheit, die stundenlang an ihr gehaftet hatte, bis sie endlich alleine in ihrer Wohnung weinen konnte.

Vielleicht hat sie bereits sehr viel geweint, dachte Riley. Oder vielleicht hat ihre Trauer noch nicht richtig eingesetzt.

Als das Paar davonfuhr, sagte Sheriff Quayle zu Riley und Crivaro: &bdquo;Kommen Sie, ich zeige Ihnen, wo die Leiche gefunden wurde.“

Sie begannen sich vom Stra?enrand zu entfernen und gingen auf die etwas abseits wachsenden B?ume und Gestr?pp zu.

Crivaro fragte: &bdquo;Haben Sie irgendeine Ahnung, was f?r ein Fahrzeug der M?rder benutzt hat?“

&bdquo;Nein, und ich wei? nicht, wie wir es herausfinden k?nnten“, sagte Quayle und zeigte auf den Boden. &bdquo;Der Seitenstreifen hier ist mit einer dicken Schotterschicht bedeckt und es liegt kaum noch Schnee. Ein Fahrzeug w?rde hier keinerlei nennenswerte Reifenabdr?cke hinterlassen.“

Crivaro schnaubte. Er blieb stehen und ging in die Hocke.

Riley begriff, was er sah. Herabgefallene Bl?tter formten einen verr?terischen Haufen an einer Stelle, wo der Schotter endete.

Crivaro fegte die Bl?tter weg und sagte zu Quayle: &bdquo;Schauen Sie mal.“

Wie erwartet, sah Riley eine teilweise verwischten Reifenspur im Dreck, wo der Schotter endete.

&bdquo;Irgendwer hat hier geparkt“, sagte Crivaro und fuhr die Spur mit dem Finger nach. &bdquo;Er war schlau genug die Spur zu verwischen, sodass wir keine solide forensische Analyse machen k?nnen. Aber der Grund war noch zu kalt und er war in Eile. Er hat sogar ein paar Bl?tter dr?ber gesch?ttet, um das, was von der Spur ?brig geblieben ist, zu verbergen. Sein Fahrzeug war schwer genug, um Spuren zu hinterlassen. Sie sind jedoch nicht klar genug, um bestimmen zu k?nnen um welche Fahrzeugart es sich handelt.“

Crivaro erhob sich wieder und die drei warteten einen kurzen Weg hin?ber zum verlassenen Gestr?pp am Rande des Seitenstreifens.

Quayle zeigte auf den Boden und sagte: &bdquo;Wie sie sehen k?nnen, gibt es um diese Jahreszeit nicht viel Blattwerk und sie trug einen roten Parka. Sie war also ziemlich gut von der Stra?e aus zu sehen. Ein Fahrer entdeckte sie heute morgen und rief uns an.“

&bdquo;Wann wurde die Leiche abtransportiert?“, fragte Crivaro.
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