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Lauert

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2020
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Seine junge Protegе war mehr als vielversprechend. Sie hatte jetzt schon bessere F?higkeiten, als viele weitaus erfahrenere Agenten, auch wenn ihre Bewertungen der Situation oft noch erratisch waren und sie ein Problem damit hatte, Befehlen zu folgen. Eines Tages, das wusste er, w?rde sie genauso gut, wenn nicht noch besser, als er selbst sein. Ihm gefiel der Gedanke, dass sie seine Arbeit weiterf?hren w?rde, wenn er nicht mehr da war. Und es gefiel ihm, mit ihr zusammen zu arbeiten.

Doch dar?ber hinaus hatte er das Gef?hl, dass er begann sich wirklich auf sie zu verlassen. Wenn es stimmte, dass seine eigenen F?higkeiten nachlie?en, so beruhigte es ihn, Riley dabei zu haben.

Doch als Jake dar?ber nachdachte, seufzte er laut.

Ich kann sie nicht bitten, an diesem Fall mitzuarbeiten, dachte er.

Es war viel zu fr?h. Die arme Kleine war viel zu traumatisiert von den Ereignissen des gestrigen Tages. Seit der Schie?erei auf diesem verschneiten Parkplatz wurde Jake von Rileys entsetztem Gesichtsausdruck heimgesucht, als sie auf Heidi Wrights toten K?rper niederstarrte.

Das tote M?dchen hatte noch j?nger ausgesehen, als ihre tats?chlichen f?nfzehn Jahre –– wie eine traurige, kaputte kleine Puppe. Obwohl Riley nichts dergleichen gesagt hatte, wusste Jake, dass sie nicht anders konnte, als sich wie eine Art M?rderin zu f?hlen. Die arme Kleine war immer noch in Schock gewesen, als er sie gestern zuletzt gesehen hatte.

Nat?rlich hatten Jake und Riley beide gewusst, dass sie fr?her oder sp?ter auf jemand schie?en m?sste. Doch Jake h?tte nie gedacht, dass es unter so schrecklichen Bedingungen passieren w?rde –– und nat?rlich, h?tte auch Riley es nie gedacht.

Sie braucht eine Auszeit, dachte Jake.

Sie brauchte au?erdem professionellen Beistand, den Jake ihr in keiner Weise leisten konnte.

Und doch fragte Jake sich, ob er wirklich das Recht hatte, so eine Entscheidung f?r sie zu treffen. Sollte sie nicht selbst entscheiden k?nnen, ob sie bereit war, wieder an die Arbeit zu gehen?

Eine andere Frage machte ihm au?erdem Sorgen.

Kann ich diesen Job wirklich ohne sie machen?

Jake griff nach dem H?rer seines Telefonapparats und w?hlte ihre Nummer.

*

Riley betrat gerade ihre Wohnung, als ihr Handy klingelte. Frankie hatte sie soeben von Tiffin’s Grub & Pub nach Hause gefahren, wo die beiden Freundinnen sich ein leckeres Mittagessen geg?nnt und ein gutes Gespr?ch gehabt hatten. Riley hoffte, dass der Anruf ihr nicht die Laune verderben w?rde.

Als Riley die T?r hinter sich schloss, schaute sie auf das Display. Der Anruf kam von Jake Crivaro. Sie nahm sofort ab.

Sie h?rte die brummende Stimme ihres Mentors: &bdquo;Riley –– Crivaro am Apparat.“

Sein vertrauter Gru? brachte Riley zum L?cheln.

Sie antwortete beinahe: Ich wei?.

Stattdessen sagte sie: &bdquo;Was gibt’s?“

Sie h?rte, wie Crivaro unentschlossen grunzte. Dann sagte er: &bdquo;?hm, ich wollte nur... als ich dich gestern das letzte Mal gesehen habe, ging es dir nicht gut. Geht es dir besser?“

Riley versp?rte einen Funken Neugierde. Sie war sich sicher, dass Crivaro wegen mehr anrief, als sich blo? nach ihrem Wohlbefinden zu erkundigen.

&bdquo;Ja, es geht mir besser“, sagte sie. &bdquo;Ich denke aber, es wird noch eine ganze Weile dauern. Gestern war... naja, irgendwie hart, wissen Sie?“

&bdquo;Ich wei?“, sagte Crivaro. &bdquo;Es tut mir leid, dass alles so gekommen ist. Hast du bereits einen Therapietermin ausgemacht?“

&bdquo;Noch nicht“, sagte Riley.

&bdquo;Z?gere das nicht hinaus“

&bdquo;Das werde ich nicht“, sagte Riley, obwohl sie sich ?berhaupt nicht sicher war, dass sie es auch wirklich ernst meinte.

Es gab eine peinliche Pause.

Dann sagte Crivaro: &bdquo;Naja, ich dachte, dass ich dich wissen lasse, dass ich in K?rze nach Tennessee fliege. Es gab dort ein paar Morde, einen in Kentucky und einen in Tennessee, und es sieht danach aus, als k?nnten sie das Werk eines Serienm?rders sein. Lehl hat mir den Auftrag gegeben.“

Rileys Neugierde stieg an. Sie fand es komisch, dass Crivaro diese Begebenheit in genau diesem Moment mit ihr teilen wollte.

&bdquo;Ich hoffe, es l?uft gut“, sagte sie.

&bdquo;Ja, naja...“

Eine noch l?ngere Pause stelle sich ein.

Dann sagte Crivaro: &bdquo;Lehl sagt, dass ich mit einem Partner an diesem Fall arbeiten soll. Er hat niemanden au?er Anf?nger anzubieten und ich dachte ich rufe an und frage... Nee, es ist eine schlechte Idee, vergiss, dass ich was gesagt habe.“

Riley sp?rte ein aufgeregtes Kribbeln.

&bdquo;Wollen Sie, dass ich mitkomme?“, fragte sie.

&bdquo;Nein, ich h?tte nicht anrufen sollen, tut mir leid. Ich bin sicher, das ist das letzte, was du gerade tun m?chtest. Du musst dich ausruhen, Zeit mit deinem Verlobten verbringen, den Kopf freibekommen. Du musst auch ein paar Therapiesitzungen machen, bevor du wieder an die Arbeit gehst. Du wei?t, dass du fr?her oder sp?ter diese psychologische Evaluation machen musst.“

Aber nicht jetzt sofort, dachte Riley. Nicht, wenn ich bereits irgendwo anders an einem anderen Fall arbeite.

Es platze ihr heraus: &bdquo;Ich mach’s.“

Sie h?rte Crivaro seufzen.

“Riley, ich bin mir da nicht sicher.“

Riley sagte: &bdquo;Tja, ich bin mir sicher. Mit wem k?nnten Sie sonst noch arbeiten? Sie brauchen jemand harten, jemanden der Sie kennt. Andernfalls w?rden Sie nur einen armen Anf?nger terrorisieren.“

Crivaro kicherte und sagte: &bdquo;Ja, das ist so ziemlich, was ich Lehl gesagt habe. Jedenfalls k?mmert er sich gerade um einen Flug nach Tennessee. Soll ich nach DC fahren und dich abholen?“

&bdquo;Nein, das m?ssen Sie nicht“, sagte Riley. &bdquo;Mit dem Zug geht es schneller. Ich kenne den Fahrplan auswendig, es gibt einen Zug, der bald kommt. Wenn Sie mich am Quantico Bahnhof abholen, k?nnen wir direkt zur Landebahn fahren.“

Riley sagte ihm die Ankunftszeit und Crivaro antwortete: &bdquo;Na gut.“

Er z?gerte und stammelte: &bdquo;Und, ?hm...“

Riley sp?rte, dass er mit sich rang, um die richtigen Worte zu finden.

Schlie?lich sagte er einfach: &bdquo;Danke.“

Riley wollte schon beinahe sagen: &bdquo;Nein, danke Ihnen.“

Stattdessen sagte sie: &bdquo;Ich bin bald da.“
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